Mit vierzehn wollte ich die Welt schon hinter mir lassen
- BecomeStoicWoman
- Aug 14
- 2 min read
Nicht, weil ich sie verstanden hatte, sondern weil sie mich überwältigte.Ein Sturm aus Hormonen tobte in meinem Körper, als hätte die Natur beschlossen, mein inneres Meer in einen Orkan zu verwandeln. Mein Herz, mein Kopf, mein Körper. Alles veränderte sich, und ich stand da wie ein Kind in einem Kleid, das längst zu klein war, doch kein neues bekam.
Meine Eltern? Mit sich selbst beschäftigt. Kein Hafen, nur ferne Küsten.
Doch der wahre Bruch geschah früher, schon mit zwölf.Meine erste Periode. Kein leises Anklopfen, sondern ein Überfall. Schmerzen, so heftig, dass selbst eine ganze Packung Schmerzmittel nichts milderte. Und dann dieser Satz meiner Mutter – trocken wie eine lebenslange Verwarnung:„Jetzt musst du aufpassen, du kannst schwanger werden.“Kein Gespräch über meinen Körper, keine Umarmung. Nur die Andeutung einer Schuld, die ab jetzt auf mir lag.
Langsam wuchs in mir ein stiller Groll auf Jungs.Sie spielten, lachten, rannten durchs Leben, während ich lernte, Blut zu verstecken und wundgescheuerte Oberschenkel zu ertragen, weil Binden damals dick und unbequem waren.Mein Körper wurde immer erwachsener, doch meine Seele blieb ein Kind, das nach Geborgenheit suchte.
Mit vierzehn sollte das „coole“ Leben beginnen. Für mich fühlte es sich an, als würde es schon enden.Wozu Schule, wozu Arbeit, wozu träumen, wenn am Ende nur der Tod wartet?Ich fragte mich: Sind wir Menschen nur Tiere in einem Zoo, und irgendwo lachen Außerirdische über unser Leiden?Es schien, als zerstörten Menschen alles, was sie berührten.Ich konnte nichts Schönes sehen, nicht in der Welt, nicht in mir.
Diese Dunkelheit blieb – jahrelang.Mutters Worte klebten wie eine alte Tapete an den Wänden meines Bewusstseins.Ich mied Jungs, als trügen sie unsichtbare Messer in den Taschen.Mit zwanzig war ich noch immer unerfahren. Stolz vielleicht, aber auch gefangen in einem unsichtbaren Käfig aus Angst und falschen Vorstellungen.
Heute, wenn ich zurückblicke, erkenne ich:Das Leben gibt uns keine Wahl, ob wir Stürme erleben -nur, wie wir lernen, in ihnen zu stehen.
Die Schmerzen damals waren real, die Verletzungen meiner Seele ebenso. Aber die stoische Wahrheit ist:Nicht die Ereignisse zerstören uns, sondern das, was wir aus ihnen machen.
Ich hätte damals gebraucht, was ich heute weiß:Dass selbst die härtesten Erfahrungen Rohmaterial sind, aus dem man Stärke formt.Dass wir nicht warten dürfen, bis das Leben aufhört, uns zu prüfen, sondern lernen müssen, uns nicht von jeder Prüfung brechen zu lassen.Dass Würde darin liegt, den Schmerz zu tragen, ohne ihn zur Waffe gegen uns selbst zu machen.
Ich bin ein Geschenk für diese Welt.Die Natur hat mich erschaffen. Einzigartig, unwiederholbar.Vor mir gab es mich nicht, nach meinem Tod wird es mich nicht mehr geben.Jetzt und hier atme ich und kann mein Leben gestalten, wie ich es will.In dieser kurzen Daseinspause auf der Erde ist dies mein Auftritt.Jede Sekunde, die vergeht, kehrt niemals zurück. Carpe Diem.
Heute weiß ich:Nicht das Leben bricht dich, sondern das, was du daraus machst.Schmerz ist kein Feind. Er ist der Lehrer, der uns beibringt, stärker zu werden.Mit jedem Rückschlag komme ich voran und wachse.Gute Zeiten nähren Bequemlichkeit und manchmal Langeweile.Ich begrüße die kommenden Herausforderungen meines Lebens.Am Ende meines Weges will ich eine Meisterin sein.
Ich war das verletzte Mädchen.Jetzt bin ich die Frau, die sie rettet.Die ihr die Hand reicht, wenn es stürmt.Die ihr zeigt, dass wahre Würde darin liegt, immer wieder aufzustehen bis der Sturm vor ihr kniet.










Comments